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Mythen & Sagen . die Räuber auf der Hohen Salve
23.11.2022

Mythen & Sagen . die Räuber auf der Hohen Salve

Das Tiroler Unterland ist weit über die Grenzen hinaus bekannt für seine einzigartige Natur. Sommer wie Winter, im Frühling und im Herbst bietet die herrliche Landschaft abwechslungsreiches Naturerleben und eine Vielzahl an Freizeitangeboten. Unser Land ist auch reich an Brauchtum und Kultur, wobei die Natur mit ihren Naturgewalten die Menschen inspiriert und nach Erklärungen (z. B. für bizarre Felsformationen) suchen lässt.

Mythen und Sagen vom Wilden Kaiser

Das majestätische Gebirgsmassiv, unser „Wilder Kaiser“ hat seit jeher die Fantasie der Menschen beflügelt. Man erzählt sich so manche Sage über besondere Wesen und Gestalten. Wir vom Hotel Postwirt in Söll freuen uns darauf, mit Ihnen in die Sagenwelt unserer Region einzutauchen und Ihnen ein wenig von unserem Kulturgut näher bringen zu dürfen!

Was ist eigentlich eine Sage?

Bevor wir nun das Geheimnis um unsere Sage „Die Räuber auf der Hohen Salve“ lüften, noch kurz ein paar grundsätzliche Worte:
Eine Sage ist eine mündlich überlieferte Erzählung, der Verfasser ist unbekannt. Das Hauptmerkmal einer Sage ist, dass es in der Sage – und dies ist der große Unterschied zum Märchen – um Personen, Begebenheiten und Orte geht, die es in der Vergangenheit tatsächlich gegeben hat. Es ist also nicht die gesamte Geschichte frei erfunden. Zu den realen Ereignissen kommen dann noch wundersame Geschehnisse hinzu, auch Magie, Zauber und Fabelwesen.

„Die Räuber auf der Hohen Salve“

Die Geschichte „Die Räuber auf der Hohen Salve“ trug sich zu auf der Hohen Salve, dem „Hausberg“ unseres idyllischen Dörfchens Söll.

„Vor langer Zeit lebte im Brixental eine Bauerswitwe. Sie war sehr traurig, denn ihr einziger Sohn Johann führte ein lasterhaftes Leben … er war ein Räuber. Johann sammelte sieben Räuber um sich und die Bande versetzte die Menschen der Umgebung in Angst und Schrecken. Die Männer hausten in sicheren Schlupfwinkeln in den Wäldern der Hohen Salve.
Die arme Witwe Gertrud weinte Tag und Nacht und betete zu Gott. Gott gab ihr schließlich den Auftrag, den Sohn aufzusuchen und ihn dazu zu bewegen, sein verruchtes Leben aufzugeben. Die Bauerswitwe stieg die Hohe Salve hinauf und fand ihren Sohn nahe dem Gipfel. Der jedoch stieß seine Mutter von sich und forderten seine Gefährten auf, sie fortzubringen und niederzustoßen. Dies taten die Raubgenossen aber nicht, sie führten sie nur ein Stück talwärts und verschwanden dann im dichten Wald. Die arme Frau jedoch viel auf die Knie, weinte und betete die ganze Nacht zu Gott und zum Heiligen Johannes, dem Namenspatron ihres Sohnes.
Räuberhauptmann Johann überkam in jener Nacht ein fürchterlicher Traum: Er sah sein eigenes Haupt und auch jene seiner Kameraden abgeschlagen auf dem Boden liegen. Feuer und Flammen loderten aus ihren Häuptern empor – sie waren zur Hölle verdammt! Über ihnen in den Wolken schwebte Johannes der Täufer. Seine Tränen tropften auf die Köpfe der Räuber herab.
Aus dem Traume erwacht, eilte Johann ins Tal, erfuhr von der Rettung seiner Mutter und ging zu ihr, um sie um Verzeihung zu bitten. Dann lieferte er sich selbst und seine Bande dem Gericht aus. Alle 8 Männer wurden zum Tode verurteilt – sie wurden enthauptet.
Die Mutter erbat sich die Häupter der Gerichteten. Sie trug sie hinauf zum Gipfel der Hohen Salve und begrub sie dort. Dann verkaufte die arme Witwe all ihr Hab und Gut im Brixentale und erbaute mit dem Erlös das kleine Kirchlein zu St. Johann auf der Hohen Salve!“

Das Salvenkircherl

Die kleine Wallfahrtskirche zu Ehren des Heiligen Johannes des Täufers – auch „Salvenkircherl“ genannt – am Gipfel der Hohen Salve wurde urkundlich erstmals im Jahr 1589 erwähnt. Sie ist die höchstgelegene Wallfahrtskirche Österreichs (auf 1.829 m) und wurde aufgrund einer zweiten Johannes-Sage zum Zentrum der Johannesverehrung in Tirol. Sie war im Laufe der Jahrhunderte Ziel etlicher adeliger Pilger und ist heute ein beliebtes Ausflugsziel mit einzigartigem Panoramablick.

Dies ist also die Sage des Salvenkirchls … „Die Räuber auf der Hohen Salve“. Eigentlich ganz schön schaurig, düster und brutal! Wir vom Hotel Der Postwirt Söll hoffen, dass Ihnen unser kleiner Ausflug in die Welt der Mythen & Sagen vom Wilden Kaiser gefallen hat! Es gibt noch viele weitere Sagen, die es wert sind, erzählt zu werden! Bald dürfen wir Sie auf unserem Hotelblog mit einer neuen Geschichte überraschen!

Quellen:
https://www.studysmarter.de/schule/deutsch/textarten/sage
https://www.hohe.salve.at/de/die-hohe-salve-ihre-sagen-ihre-mythen-ihre-geschichten-ihre-besonderheiten.html
https://sektion-alpen.net/komp_sagen/hohesalve.htm
https://www.kitzbueheler-alpen.com/de/hosa/reisefuehrer/salvenkirchlein.html

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